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Friday-Flowerday: meine ersten Tulpen dieses Jahr und wissenswertes über die Zwiebelpflanze

Kaum zu glauben, aber das hier ist mein erster Tulpenstrauss in diesem Jahr. Und das als Floristin a.D. Dabei liebe ich Tulpen. Ich liebe dieses knirschende Geräusch der frischen Blätter, wenn man die Tulpen bundweise aus ihrem schützenden Papier auspackt, in dem sie vom Blumengroßmarkt kommen. Herrlich! Und mir macht es auch nichts, wenn sie in der Vase wachsen. Das ist nun mal ihr „Charaktermerkmal“, wenn man das bei Blumen so nennen kann. Ein paar Tipps zur Pflege dieser wunderbaren Frühlingsblumen und etwas zur Geschichte der Tulpenzwiebel erzähle ich euch in diesem Post.

Tulpen gefallen mir „unter sich“ einfach am besten. In üppigen Frühjahrssträußen sind sie zwar auch sehr schön, aber durch ihre Eigenart zu wachsen, sprengen sie immer schnell den Strauß aus seiner Form.

Mein Tipp, wenn Tulpen aus dem Strauß wachsen

Die Tulpen am Stiel einfach wieder nach unten ziehen bis zur gewünschten Höhe und den Stiel abschneiden auf die Länge der übrigen Blumen im Strauß.

 

Wenn Du einen Strauß nur aus Tulpen hast, lass sie sich ohne einzwengendes Band in der Vase entfalten. Ein paar Zweige Blaubeere (siehe Foto) oder Birke dazwischen, mehr braucht es nicht.

Mein Tipp für längere Haltbarkeit von Tulpen

Tulpen mögen sehr gerne kaltes Wasser, dann halten sie länger. Über Nacht könnt ihr sie auch in einen kühleren, aber frostfreien Raum stellen. Das verlängert ebenfalls die Haltbarkeit. Auf Frischhaltemittel würde ich bei Tulpen ruhig verzichten (anders als bei allen anderen Schnittblumen). Dafür lieber täglich das Wasser wechseln.

 

 

Warum wachsen Tulpen eigentlich, wenn sie doch bereits abgeschnitten sind?

Der Grund dafür ist, das die Zellen in den Leitbahnen des Tulpenstiels wachsen, sich strecken und mit Wasser füllen. Habt ihr sicherlich auch schon bemerkt, das Tulpen sehr durstig sind und die Vase schneller leer wird, als man gucken kann, oder? Gegen das Wachstum der Tulpen kann man nichts weiter machen, als den Stiel einzukürzen.

 

 

Wundersame Sorten, Tulpenzwiebeln als Zahlungsmittel und noch mehr Wissenswertes.

  • Ist das nicht eine wunderschöne Sorte mit dieser ausgefransten Blüte? Leider weiß ich den Namen der Sorte nicht.
  • Papageientulpen mag ich ja auch sehr gerne. Wusstet ihr, das die eigenwilligen Blüten der Papageientulpen durch eine Pilzinfektion entstanden sind? Krank sind sie deshalb aber nicht.
  • Tulpen stammen ursprünglich aus sehr regenarmen Gegenden, genauer gesagt aus Persien. Deshalb nehmen sie jeden Tropfen Wasser auf und speichern Wasser und Nährstoffe in den Zwiebeln. Die Blätter der Tulpe sind so angeordnet, das sie wie ein Trichter das Wasser zur Zwiebel leiten.
  • Tulpenzwiebeln brauchen Frost, um sich entwickeln zu können. Die eisige Kälte im Winter bewirkt, das im kommenden Frühjahr der Streckungswachstum der Zellen von statten gehen kann und sich aus der Zwiebel eine Tulpe entwickelt. Deshalb bleiben die Zwiebeln über den Winter im Garten und müssen nicht ausgebuddelt werden. Das gilt für die meisten Frühjahrsblüher, die aus Zwiebeln wachsen.
  • Anfang des 17. Jahrhunderts waren Tulpenzwiebeln ein Vermögen wert, weil sie noch sehr rar waren! Sie galten damals in den Niederlanden als Wertanlage und wurden hochdotiert gehandelt. Die Preise stiegen in wenigen Jahren für eine Tulpenzwiebel so sehr ins unermessliche, daß sie teurer waren als ein Haus in guter Lage. Das änderte sich allerdings mit der Vermehrung der Zwiebeln.  So manchen hat es in den Ruin getrieben, als der Wert der Tulpenzwiebeln wieder rapide sank.

 

 

So, nun habe ich euch aber genug Theorie aus meiner Floristenausbildung um die Ohren gehauen. Geniesst die Tulpenzeit ausgiebig, bevor sie wieder vorbei ist.

Meine Tulpen schicke ich zum Friday-Flowerday von Holunderblütchen Erika.

10 Kommentare
  1. Judika
    Judika sagte:

    Ich bin jedes Jahr aufs Neue fasziniert wie viele verschiedene Tulpensorten es gibt, den Tipp jeden Tag das Wasser zu wechseln, werde ich beherzigen.
    liebe Grüße
    Margot

    Antworten
  2. kleine-creative-Welt
    kleine-creative-Welt sagte:

    Liebe Beate,
    also ich fand die Floristen-Theorie total interessant – danke dir für die Info –
    auch ich bin immer wieder fasziniert, was es alles für Sorten und Farben gibt –
    einfach herrlich – besonders die zarten Farben haben es mir angetan –

    ich schick dir liebe Grüße und wünsche dir einen schönen Abend – Ruth

    Antworten
  3. Anne
    Anne sagte:

    Liebe Beate,
    Tulpen sind für mich auch der absolute Frühlingsbote. Am liebsten in Weiß und in opulenter Menge! Zum Glück gibt's bei uns auf dem Markt schöne Blumenstände ;-)

    Antworten

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